OneBookShop


Home Autor Inhalt Bestellen Kommentar

Das Multiversum aus der Sicht der Schrödinger Katze

 

Die Quantenphysik hat vor mehr als 60 Jahren eine Türe in einen Bereich geöffnet, der auch heute noch kaum verstanden ist. Es gibt genügend Versuche das Unverständliche und geradezu Ungeheure verständlich zu machen. Einstein machte dazu die Bemerkung: Wer behauptet die Quantenphysik verstanden zu haben, hat sich nicht intensiv mit ihr beschäftigt. Wir wollen mit diesen Hinweisen nicht entmutigen, im Gegenteil, wir wollen anregen die Quantenphysik nicht abgehobenen Mathematikern zu überlassen, sondern wir wollen dass die wundersame Welt der Quanten zum allgemeinen Gedankengut wird. Denn wir Menschen machen die Zukunft. Nach den grossen Entdeckungen der Physik am Anfang des vorigen Jahrhunderts war es Einstein der mit seiner speziellen Relativitätstheorie die erste durchschlagende Theorie zur Erklärung der erforschten Phänomene lieferte. Sein vierdimensionales Weltbild führte zu allerlei aufregenden Konsequenzen. Es wurde nun über die „Raumzeit“ gesprochen. Die Raumzeit eröffnete erstmals die physikalischen Möglichkeiten von Zeitreisen und führte zu dem bekannten „Zwillingsparadoxon“ und dem „Grossvaterparadoxon“. Diese Diskussionen wurden aber, wie bereits erwähnt vor mehr als 60 Jahren geführt. Wie weit sind wir denn nun gekommen heute im Jahre 2010? Die weitere Erforschung der eigenartigen Wechselwirkungen der atomaren und sub-atomaren Teilchen führte zu wilden Ausweitungen der Modelle. Neben der klassischen quantenmechanischen Theorie, die auch als Kopenhagener Deutung der Quantenphysik bekannt ist, haben zwei weitere Modelle von sich Reden gemacht, die Stringtheorie und die Parallelwelten Theorie. Dabei ist die Stringtheorie die unter Fachleuten am meisten diskutierte Variante. Hier wird erstmals versucht, durch die Einführung weiterer Dimensionen (26-dimesionaler Raum), sowohl die kosmologischen als auch die atomaren Erkenntnisse in einer Theorie zusammenzufassen. Dennoch wird die Stringtheorie oft kritisiert, weil sie nicht das einfachste Erklärungsmodell ist, sondern mathematisch sehr komplex ist. Die Parallelwelten/Multiversum Theorie hingegen ist in Fachkreisen weniger beachtet, da dort Annahmen gemacht werden, die für die meisten Physiker schlicht als „unnötig“ eingestuft werden. Mehrere Publikationen des Physikers David Deutsch haben diese Theorie dennoch sehr populär gemacht. Es gibt noch einen weiteren Grund für die popularität paralleler Universen: Viele science-fiction Autoren haben die Lösung der oben erwähnten Paradoxien durch die Einführung eines parallelen Universums gefunden. Das parallele Universum entsteht durch den Eingriff in die Vergangenheit, der dann zu einer neuen Zeitlinie/Realität führt. Es muss erwähnt werden, dass diese Parallelwelten prinzipiell nicht identisch sind mit den von Deutsch und anderen postulierten Universen. Es gibt sogar noch eine dritte Variante der Paralleluniversen. Diese entstehen im Kern schwarzer Löscher. Wie wir sehen wird die Popularität der Paralleluniversen aus verschiedenen Quellen gespeist. Fassen wir die Erkenntnisse noch einmal zusammen. Die Wirklichkeit, wie sie den Physikern entgegen tritt, besteht aus Raum, Zeit und Energie/Materie. Diese Raum-Zeit-Energie Matrix ist hochdimensional und hat offenbar in mehrfacher Hinsicht das Potential, parallel zu existieren. Wenn wir uns mit den Erkenntnissen der modernen Physik beschäftigen, sollten wir keinesfalls vergessen, dass wir Menschen aus derselben vieldimensionalen Raum-Zeit-Energie gemacht sind, wie die uns umgebende Realität. Dies ist der Grund für den folgenden Exkurs in die Erkenntnistheorie. Wenn der Mensch etwas Neues erkennt, so wird dieser Vorgang zunächst als persönliche Erfahrung abgespeichert. Nehmen wir als Beispiel eine Mango. Am einfachsten ist das zu verstehen, wenn wir uns vorstellen, dass wir noch nie eine Mango gesehen oder gegessen haben. Einer der ersten Vorgänge die folgen, ist der Versuch, das Gesehene und Geschmeckte mit Bekanntem zu vergleichen. Dann folgen Verunsicherung, Neugier und eventuell Begeisterung. So weit ist der komplette Vorgang 100% subjektiv, d.h. er kann noch keiner allgemein anerkannten Realität zugeordnet werden. Erst wenn wir versuchen, unser Erlebnis mit anderen Menschen zu teilen, wird unter bestimmten Umständen eine gemeinsame Realität entstehen. Hier ist der entscheidende Punkt, wir müssen beide Fälle betrachten, 1. es entsteht eine gemeinsame Realität oder 2. es bleibt eine subjektive Erfahrung. Die gemeinsame Realität entsteht wenn wir einem Menschen begegnen, der auch schon eine Mango gegessen hat. Wir brauchen nur den Namen ‚Mango’ zu erwähnen und ein Verständnis des Vorgangs ist entstanden. Treffen wir aber jemanden, der noch nie eine Mango gesehen hat, so wird der Begriff ‚Mango’ zu keinem gemeinsamen Verständnis führen. Wichtig ist nun die Feststellung, dass die Wissenschaften sich ausschließlich mit dem 1. Fall beschäftigen. Realität wird nur anerkannt, wenn sie mit anderen austauschbar ist. Die Wissenschaften haben einen strengen Kriterienkatalog entwickelt, wie diese ‘Austauschbarkeit’ definiert ist. Genügt die Realität nicht diesen Austauschbarkeits-Bedingungen, so wird sie nicht als solche anerkannt. Ohne dass wir uns dessen bewußt sind, folgen wir dennoch bei unseren täglichen Entscheidungen einer inneren Realität, die nicht allgemein anerkannt ist. Ein typisches Beispiel ist die intuitive Entscheidung. Hier greifen wir tief in die innere Realität und können daher oft diese Entscheidung nicht begründen. Diese Tatsache kann nicht genug betont werden. Aber kommen wir nun zurück auf die Quantenphysik. Wenn wir uns klar machen, dass wir Menschen ja auch aus der quantenmechanischen Raum-Zeit Energie bestehen, können wir erahnen, welche ungeheuer große Rolle die innere Realität spielt. Die Fähigkeiten die wir schon haben, und auch schon nutzen, sind von uns selber noch nicht erkannt worden. Und weil es den subjektiven Bereich betrifft, hat auch die westliche Gesellschaft diese Fähigkeiten nicht ausdrücklich anerkannt. Schon Einstein hatte bemerkt, dass wir nur einen winzigen Teil unserer mentalen Fähigkeiten bewußt nutzen. Wie sieht es aber mit den uns nicht bewussten Fähigkeiten aus? Ist es nicht vielmehr so, dass sich die Raum-Zeit-Energie, in die wir voll und ganz integriert sind, auch ohne unser Wissen mit allen Eigenschaften voll entfaltet? Gehen wir zurück zu den neusten Erkenntnissen der modernen Physik. Um die Ergebnisse anschaulich zu machen, gehe ich auf das Modell von David Deutsch ein. Das Multiversumsmodell von Deutsch ist leichter zu verstehen als die String Theorie oder die trockene Mathemtik der Quantenmechanik. Bemerkenswert ist, dass obwohl das Deutsch Modell leicht verstehbar ist, ist es doch nicht leicht, daran zu glauben, dass die Realität tatsächlich so ist, wie Deutsch sie sieht. Ich möchte betonen, dass dieses Modell physikalisch vollkommen korrekt ist. Es wird lediglich von den Fachleuten aus verschiedenen Gründen nicht bevorzugt verwendet und bedarf aus meiner Sicht noch einer wichtigen Erweiterung. Wie können wir uns parallele Universen vorstellen? Ich werde versuchen das Deutsch-Modell am Beispiel der Schroedinger Katze zu erklären. Um das eigenartige Verhalten von Quanten (subatomare Teilchen) anschaulich zu machen und in unsere makroskopische Welt zu übertragen, hat der berühmte Quantenphysiker Erwin Schrödinger folgendes Experiment vorgeschlagen: Eine Katze wird in eine geschlossene Box gesteckt zusammen mit einer Substanz, die einen für die Katze tötlichen quantenmechanischen Vorgang auslösen kann. Die Substanz kann so gewählt werden, dass nach 10 Minuten mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% der tötliche Vorgang ausgelöst wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze nach 10 Minuten wieder lebendig aus dem Kasten kommt ist also 50%. Soweit scheint alles gut verständlich. Nun mussten die Physiker aber feststellen, dass keines der gefundenen quantenmechanischen Gesetze eine Aussage über das Wohlergehen der Katze während der 10 Minuten zulässt. Quantenmechanisch gesehen ist die Katze in einem Zustand zwischen Leben und Tod. Als Forscher ist man fast geneigt, sich selber in den Kasten zu setzen, um festzustellen wie dieser Zwischenzustand aussieht. Ich habe aber noch von keinem Fall gehört, der davon berichtet. Dies ist eine interessante Feststellung auf die ich später noch zurück kommen werde. Dieses Ergebnis war für viele Forscher (z.B. Einstein) unbefriedigend und unglaubhaft. Viele Forscher wollten eine Theorie, die es ermöglicht, den Zustand der Katze zu jedem Zeitpunkt zu bestimmen. Auch würde man gerne erklären können, warum die Katze in einem Fall tot ist und im anderen Fall wieder lebendig heraus kommt. Diese prinzipielle Unerklärbarkeit war David Deutschs Motiv, sich der Vielweltentheorie von Hugh Everett (1956) anzuschliessen. Von der Vielweltentheorie wird das Katzenexperiment nun wie folgt erklärt: In dem Moment, wo der quantenmechanische Vorgang den Tod der Katze auslöst, verdoppelt sich das gesamte Universum. Die beiden Universen sind vollkommen identisch, bis auf das Ergebnis des quantenmechanischen Vorgangs. In einem Universum hat der tötliche Vorgang stattgefunden und in dem anderen nicht. D.h. es existieren nun zwei Universen, in einem lebt die Katze, in dem anderen ist sie tot. Da nun solche Quantenvorgänge ständig stattfinden (wenn auch oft mit weniger dramatischer Konsequenz), entstehen in jeder Sekunde unzählbar viele Universen. Hier wird sicherlich für die Erklärbarkeit des Vorganges ein hoher Preis bezahlt. Es gibt aber noch eine andere problematische Konsequenz aus der Vielweltentheorie. Deutsch geht davon aus, dass alle Welten gleichberechtigt nebeneinander existieren. Also wenn wir den Kasten öffnen und die Katze ist lebendig, leben wir zwar in dem Universum mit der lebendigen Katze aber der Beobachter in dem Universum mit der toten Katze existiert genau wie wir. Ich möchte im weiteren herausarbeiten, dass diese Konsequenz, dass beide Realitäten gleichberechtigt existieren, aus erkenntnistheorethischer Sicht nicht haltbar ist. Das Multiversum von David Deutsch enthält beliebig viele Universen, die alle parallel existieren. Für den Teilnehmer/Beobachter eines Universums gibt es aber immer nur das eine, nämlich das, welches er gerade wahrnimmt bzw. in dem er die Messung seines Experimentes durchführt. D.h. das Multiversum existiert als ganzes nur, wenn wir einen hypothetischen Beobachter annehmen, der ausserhalb aller parallelen Welten existiert. Für diesen Beobachter sind dann alle Universen gleichberechtigt existent. Oder? Müssten wir nicht vielmehr sagen, dass für diesen Beobachter, da er in ja keinem Universum Teilnehmer ist, keines der Universen existiert? Für meinen persönlichen Geschmack ist hier der Gipfel der Theoriebildung erreicht. Denn hier steht nun ein nicht existierender hypotetischer Beobachter, außerhald des Multiversums, unendlich vielen nicht existierenden Universen gegenüber. Ich glaube nicht, dass uns diese Sicht irgendwie weiterbringen kann. Das ist die größte Schwäche im David Deutsch Modell. Solange wir Experimente durchführen, in denen Untersuchungsobjekte dem Beobachter/Experimentator u n a b h ä n g i g gegenüber stehen, ist die Position von Deutsch haltbar. Aber gerade die Quantenphysik zwingt uns, den Beobachter in das Experiment einzubeziehen. Dies ist eine der grossen Errungenschaften der Quantenphysik, dass wir den Beobachter in das Modell einbeziehen müssen. Für den gesunden Menschenverstand ist das eigentlich selbstverständlich, denn wenn wir „die Realität“ beschreiben wollen, müssen wir den Experimantator natürlich einbeziehen, anderenfalls würden wir nicht die komplette Realität beschreiben. Dies lässt sich etwas dramatischer auch so formulieren: Wenn David Deutsch 100%ig von seinem Modell überzeugt ist, sollte er sich ohne zu zögern in den Schrödinger Kasten setzen können. Denn er würde ja mit 100%tger Wahrscheinlichkeit in einem von zwei Universen weiterleben. Da beide Universen in jeder Hinsicht gleichberechtigt sind (Annahme von Deutsch) sollte es ihm eigentlich egal sein, in welchem er weiter existiert. Da Deutsch sich vermutlich nicht in den Kasten setzen wird, und ich auch noch von keinem Fall gehört habe, in dem das passiert ist, glaube ich, dass die Annahme vollkommen gleichberechtigter Universen nicht haltbar ist. Man kann das Deutsch Modell dennoch aufrecht erhalten, wenn man ein Universum als das Reale definiert und alle anderen als potentielle Universen einstuft. Wie das aussehen kann, wollen wir im Folgeden untersuchen. Bisher haben wir über Tatsachen gesprochen, über handfeste Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungsarbeiten von Tausenden von Wissenschaftlern. Wir wollen, um weiter zu kommen, nun erstmals den Boden der Tatsachen verlassen und einige neue Thesen aufstellen, die erst noch einer Überprüfung standhalten müssen. Unser Bewußtsein hat die Eigenschaft, gemeinsam mit allen anderen Bewußtseinsträgern in unserer Welt, eine Realität als die gemeinsame auswählen zu können, die dann unser existierendes Universum bildet. Dieses Universum wäre dann mit dem einen realen Univesum des Multiversums identisch. Erinnern wir uns an die weiter oben erwähnte subjektive Erfahrung. Diese subjektive Erfahrung mußte erst durch Kommunikation mit Anderen zu einer gemeinsamen Erfahrung werden, damit die Wissenschaft dieser Erfahrung eine Realität zuschreiben kann. Diesen Einigungsvorgang, der zu einer gemeinsamen Realität führt, scheint unser Bewußtsein in großem Stil ständig zu vollziehen. Es selektiert aus den unzählig vielen potentiellen Universen, also aus dem Multiversum, das eine reale Universum aus. Diese Selektion geschieht in jedem Moment. In jedem Moment wird ein einziges Universum als „das Reale“ ausgezeichnet und bildet so unsere gemeinsame Realität. Diese Annahme lässt unsere subjektive Erfahrung in einem ganz neuen Licht erscheinen. Die subjektive Erfahrung verläßt den Bereich des Unglaubwürdigen und Unmaßgeblichen und wird zur treibenden Kraft beim Einigungsprozess, der zu dem einen uns bekannten Universum führt. Das eine reale Universum konstituiert sich nicht einfach aus der Summe der subjektiven Einzelerfahrungen, sondern aus der kreativen Vereinigung aller individuellen Bewußtseine. Denn für das individuelle Bewußtsein ist die subjektive Erfahrung die e i n z i g e Quelle von Erfahrung überhaupt. Das Bewußtsein scheint über einen gigantischen Kommunikations- und Abstimmungsmechanismus zu verfügen, der in jedem Moment unsere Realität festlegt. Ich sage hier bewußt „ ... Realität festlegt“ anstatt „... Realität bildet“. Denn gemäß dem Multiversum Modell existieren alle Universen potentiell schon b e v o r sie vom Bewußtsein als real ausgewählt werden. Die Quantenphysik hat uns gelehrt, dass es eine unendlich schnelle Wechselwirkung auf der Quanteneben gibt. Wir unterstellen, dass das Bewußtsein sich dieser Wechselwirkungen bedient und gehen daher davon aus, dass es für das Bewußtsein keine Zeit gibt. Das Bewußtsein kommuniziert im zeitlosen Zustand mit allen vergangenen und zukünftigen Universen, um dann jeweils in einem gigamtischen „Einigungsprozess“ ein Universum als real im Hier-und-Jetzt festzulegen. Gehen wir zurück zu den gesicherten Erkenntnissen der Physik. Wir kennen bereits Wirkmechanismen, die schneller als Lichtgeschwindigkeit funktionieren. Sie treten dann auf, wenn zwei oder mehr Quantenteilchen miteinander verschränkt sind. Die Quanten sind räumlich weit voneinander getrennt. Wird nun an einem Ort eine Eigenschaft des Quants gemessen, so legt diese Messung die Eigenschaft des zweiten Quants fest und zwar unmittelbar und ohne Verzögerung. Wie dies funktionieren kann, wird in der modernen Physik nicht erklärt. Man begnügt sich mit der Beschreibung der Tatsache. Gehen wir nun einfach mal davon aus, dass sich zwei verschränkte Quanten in unserem „hier und jetzt“ Gehirn befinden. Dann wird dieses Quantenpaar sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in meinem zukünftigen Gehirn befinden. In der Zukunft könnte dann eines der Quanten in eine Reaktion verwickelt werden. Diese Verwicklung kann dann zu einer Zustandsänderung in meinem „hier und jetzt“ Gehirn führen. Warum kann eine Zustandsänderung in der Zukunft einen Zustand in der Gegenwart beeinflussen? Nach Einsteins Relativitätstheorie kann eine Wirkung, die sich mit unendlicher Geschwindikeit durch die Raum-Zeit bewegt, mit der Zukunft wechselwirken. Dies aber bedeutet, dass die Zukunft bereits existiert. Ja, so ist es. Es existieren unendlich viele potentielle Gegenwarten, die wir mit Zukunft bezeichnen. Von diesen vielen Zukünften wird jeweils eine als die „Hier und Jetzt“-Gegenwart ausgewählt. Unser persönliches Bewußtsein vollzieht, auf der uns bewußten Ebene, einen ähnlichen „Einigungsprozess“. Diesen Prozess können wir uns analog zu dem großen, uns nicht bewußten Prozess analog vorstellen können. Wenn wir die Idee haben einen Kinobesuch zu unternehmen, existiert dieser Kinobesuch auch bereits in unserer Vorstellungskraft, ohne dass er bereits real wäre. Der Besuch selber wird ja erst später realisiert. So wie der Kinobesuch bereits in unserer Vorstellungskraft existiert, existieren auch die uns nicht bewußten Zukünfte, in einer riesigen überpersönlilchen Vorstellungskraft. Wie wir sehen, liefert uns die Quantenphysik die Grundlagen dafür, dass unser Gehirn prinzipiell mit der Zukunft in Verbindung stehen kann! Wären wir in der Lage, uns dieser Zukunft bewußt zu werden, würde dies unmittelbar die Gegenwart beeinflussen. Die geänderte Gegenwart würde wieder zu einer geänderten Zukunft führen und so weiter. Dieser extrem dynamische Prozess müsste bestimmten kosmischen Gesetzen unterworfen sein. Diese Gesetze sind aber vollkommen unerforscht und weitgehend unbekannt. Dies ist einer der wesentlichen Gründe für die Schwierigkeiten, die Zukunft unserem individuellen Bewußtseinszustand zugänglich zu machen. Im Folgenden werde ich versuchen den dynamischen Einigungsprozess, den das Bewußtsein ständig durchführt, mit Hilfe eines Gedankenexperiments zu illustrieren. Stellen wir uns vor, wir würden unser Jetzt-Gehirn so trainieren, dass es uns die Wechselwirkungen mit unserem zukünftigen Gehirn bewußt machen kann. Wir wären dann in der Lage, durch unser Zukunfts-Gehirn die Zukunft zu „sehen“. Dieses „sehen“ würde aber wieder die Gegenwart beeinflussen und diese dann logischerweise die Zukunft unseres Gehirns. Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Wir „sehen“ uns in einer möglichen Zukunft als Lotterie Gewinner. Diese Einsicht führt in der Gegenwart dazu, dass wir uns vorstellen was wir alles mit dem Geld anfangen werden. Diese Absichten wiederum führen zu einer anderen Zukunft als die die wir gesehen haben. Umgekehrt, wenn wir die Lottozahlen aus einer Zukunft anschauen, kann die Absicht diese Zahlen zu verwenden ebenfalls zu einer anderen Zukunft führen, in der andere Zahlen gezogen werden. Wie wir sehen, ist der „Einigungsprozess“ auf die „richtige“ Zukunft sehr komplex. Wir müssen offensichtlich unsere Absichten bzw Wünsche berücksichtigen. Aber eben nicht nur die Wünsche die uns bewußt sind, sondern auch die Absichten/Wünschen die uns nicht bewußt sind. Denn die unbewußten Absichten bestimmen ja sehr wohl den Einigungsprozess der zur tatsächlich eintretenden Zukunft führt. Wir können daher schliessen, dass die vollständige Enthüllung unserer Absichten und Wünsche uns die Zukunft präsentieren würde. Aber wie wirken die Absichten und Wünsche unserer Mitmenschen hier ein? Diese würden ja auch irgendwie unsere Zukunft beeinflussen. Offensichtlich ist das bereits erwähnte „große“ Bewußtsein eine Art überpersönliches Bewußtsein das unabhängig von uns Individuen wirkt. Es gibt übrigens in der Literatur Menschen, von denen behauptet wird, dass sie die Fähigkeit haben sich mit dem überpersönlichen Bewußtsein in Verbindung setzen zu können und dadurch tatsächlich die Zukunft vorhersagen können. Der bekannteste Fall ist wohl Nostradamus. Auch die Arbeiten von C.G. Jung sind hier zu erwähnen.  

  ___________________________________________________

 

 

 

 

Home ] Autor ] [ Inhalt ] Bestellen ] Kommentar ]

© Perspective Business Services Pty Ltd 2010, all rights reserved

This page is optimized for Internet Explorer